In der Stille liegt die Kraft

stilleJede(r), der einen spirituellen Weg geht, sollte sich immer wieder einmal Tage der Stille und des Schweigens gönnen. An solchen Tagen – Retreats, Schweigekurse, Meditationsseminare – oder wie immer sie sich nennen mögen, zieht man sich vollkommen von der Aussenwelt zurück, meditiert mehrere Male am Tag und schweigt durchgehend. Weiters wird empfohlen: Keine Zeitung, kein Buch, kein Handy, kein Radio, kein TV. Ich selbst besuche seit Jahren zumindest einmal jährlich einen 5 tägigen Kurs und möchte im folgenden den Ablauf und die Wirkung der von mir erlebten Seminare darstellen.

Wie laufen die Kurse ab?

Alle Kurse werden von einem erfahrenen spirituellen Lehrer (mein Lehrer ist Theologe und Psychotherapeut) gestaltet und durchgeführt. Meistens wird vesucht ein bestimmtes Thema näher zu betrachten und zu verinnerlichen. Einer der letzten Kurse beschäftigte sich zum Beispiel mit dem Begriff „Frieden“. Was  löst dieses Wort in mir aus?

Der Tag beginnt um 7 Uhr mit einer Meditationseinheit (25 Min.), daran schliesst sich das Morgenlob zur Ehre des Schöpfers  an. Um 8 Uhr ist Frühstück. Nach dem Frühstück wird ein Gang in die Natur empfohlen.

Um 9 Uhr 30 wird das Thema der Tage durch ein Impulsreferat des Kursleiters näher beleuchtet. Anschliessend wird zwei mal meditiert. Zwischen den beiden Meditationseinheiten übt man das meditative Gehen im Kreise. Nach den beiden Meditationen werden einfache Körperübungen (z.Bsp.: Feldenkreis, Ganzkörperentspannung im Liegen, Qii gong usw.) durchgeführt. Eine weitere Meditationseinheit beschliesst den Vormittag.

Nach dem Mittagessen hat man viel Zeit zum Ruhen, zum Gehen in der Natur oder zum bildnerischen Gestalten dessen, was in einem aufsteigt.

Um 15:30 folgen dann zwei weitere Meditationseinheiten und danach sehr häufig aktive Imaginationen, die mit einem Monocord begleitet werden. Danach hat man Zeit dem  Erlebten nachzuspüren, es aufzuschreiben oder bildnerisch zu gestalten. Vor dem Abendessen wird nochmals meditiert und diese Meditation wird dem Frieden in der Welt gewidmet.

Um 19:30 kommen wieder alle Kursteilnehmer zusammen. Es ist nun die Gelegenheit offene Fragen mit dem Kursleiter zu besprechen. Eine letzte Meditation und das Abendlob beschliessen den Tag.

Am letzten Nachmittag findet meist ein Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und am Abend in der grossen Runde statt.

Aufsteigende persönliche Fragen können in einem Einzelgespräch mit dem Kursleiter abgeklärt werden.

Welche Wirkung haben die Kurse in mir?

Das Schweigen, das Meditieren und das Ausblenden des Alltages lassen mich in mein Innerstes kommen. Ich erkenne, was wesentlich in meinem Leben ist, aus meinem Unterbewusstsein können Bereiche aufsteigen, die ich im Alltag ausblende. Intensive Träume deuten mir teils wenig beachtete Aspekte meiner Persönlichkeit. Oft bin ich tief berührt und dankbar über die göttliche Wirklichkeit. Das während der Tage behandelte Thema wird umfassend betrachtet und verinnerlicht. Kraft, Freude und Frieden breiten sich in mir aus

Was nehme ich mit in den Alltag?

Durch die in den Schweigetagen gewonnenen Einsichten, die erhaltene Kraft und den inneren Frieden kann ich meine verschiedenen Lebensbereiche, all meine sozialen Verflechtungen mit mehr Liebe erfüllen und leben.

Mit Sicherheit sind solche Tage eine der besten Vorbeugungsmassnahmen gegen das heute weit verbreitete „burn out“.

Wer bietet solche Kurse an?

Christlich orientierte Kurse werden fast in allen Bildungshäusern und auch in vielen Klöstern angeboten. Einige Beispiele:

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