Das Mantra im Alltag

mantra im AlltagDas von mir in meiner Meditation praktizierte Herzensgebet ist ein mantrischer Übungsweg. Ganz bewusst habe ich mir mein Mantra/Wort so gewählt, dass es für mich den Inbegriff des göttlichen Geheimnisses darstellt. Angeregt durch das Wiederlesens des Buches Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers wurde in mir die Sehnsucht, mich auch im Alltag immer öfter über mein Mantra mit dem göttlichen Geheimnis zu verbinden, immer grösser. Je mehr ich nachdachte, desto mehr Gelegenheiten fand ich, bei denen ich im Alltag mein Mantra wiederholen konnte.

Welche Kraft entfaltet ein heiliges Wort?

In allen grossen Kulturen gibt es mantrische Übungswege und alle Mystiker, die einen derartigen Weg gehen und gingen bezeugen, dass Mantren über Jahre hindurch geäübt, tief in das Bewusstsein dringen und den Menschen zum Positiven verändern. Jedesmal wenn ein Mantra gedacht oder gesprochen wird, wird eine Energie freigesetzt und an dieses Energiefeld, das vielleicht schon durch Jahrhunderte oder Jahrtausende aufgebaut wurde schliesst man sich an und kann durch die Übung an diesem segensreichen Feld teilnehmen.

Wo und wann kann man im Alltag sein Mantra denken?

Schon sehr bald nachdem ich mit meinen täglichen Meditationen begonnen habe, habe ich die segensreiche Wirkung des Mantras vor dem Einschlafen erfahren. Ich schloss die Augen, dachte mein Wort und innerhalb kürzester Zeit bin ich eingeschlafen. Wie tief das Mantra durch diese Praxis in mein Unterbewusstsein eingedrungen ist, habe ich dann nach ein paar Jahren erfahren dürfen. Ich hatte einen sehr beängstigenden Traum und im Traum dachte ich, ich sollte jetzt mein Mantra sagen. Dies tat ich auch und rasch entspannte sich die gefährliche Situation und ich erwachte glücklich und zufrieden.Auch wenn ich nachts aufwache denke ich sofort mein Mantra und schlafe meistens wieder ein. Liege ich dennoch eine längere Zeit wach, bleibe ich in meinem Wort und nütze diese Zeit wenigstens sinnvoll.

Alle Zeiten des Wartens im Alltag eignen sich hervorragend für das Üben des Mantras. Wenn man dies konsequent macht, merkt man erst, wie oft man auf irgend etwas wartet. Auch bei einfachen körperlichen Arbeiten ergeben sich viele Gelegenheiten um in sein Wort zu gehen.

Auch beim Gehen, Wandern, Rad fahren und Laufen kann man sein Mantra denken und sich auf diese Weise mit dem Göttlichen verbinden. In letzter Zeit denke ich gerne mein Wort, wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe und wundere mich immer wieder, dass ich damit erst jetzt begonnen habe, obwohl ich schon sechs Jahre einen Hund habe. Aus diesem Beispiel sieht man, dass man bei genügend Aufmerksamkeit immer wieder neue Gelegenheiten entdeckt, um sein Mantra zu üben.

Ein ganz wichtiger Bereich bei dem das Mantra sehr hilfreich ist, sind Situationen vor denen man Ängste hat, in denen man wütend wird, oder in denen nur negative Gedanken im Kopf sind. Sagt man in solchen Situationen sein Wort, wird man rasch merken, wie es beruhigt, wie es einen wieder Vertrauen fassen lässt und wie es heftige Emotionen besänftigt.

Welche positiven Wirkungen hat das Mantra noch?

Durch das regelmässige Üben des Mantras dringt es nach und nach tief in unser Bewusstsein ein. Immer tiefere Schichten werden davon erfasst und beeinflusst. Da wir mit dem Mantra das Göttliche verbinden, wird es uns als Person auch immer göttlicher machen. Gott ist der Inbegriff der Liebe und so wird  jeder Mensch, der das Mantra regelmässig und ensthaft übt, liebevoller zu sich und seinen Mitgeschöpfen werden. Darin liegt für mich der eigentliche und schönste Sinn der Mantraübung.

Buchempfehlung

Ein wunderschönes Buch hat der Inder Eknath Easwaran, in dessen Kultur Mantren immer schon eine grosse Tradition hatten, geschrieben: Das Mantra-Buch: Zauberworte für alle Lebenslagen.

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