Jeder möchte gerne alt werden. Dies ist aber nur erstrebenswert, wenn man körperlich und vor allem auch geistig fit ist. Was kann man also in Anlehnung an das im letzten blog Beitrag behandelte Buch von Dr. Perlmutter „Dumm wie Brot“ für die Gesundheit des Gehirns bis in das hohe Alter tun.
Kohlenhydratarme Ernährung
Wegen der bei vielen Menschen vorliegenden Glutensensitivität sollten nicht nur die glutenhältigen Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste) gemieden werden, sondern generell der Verzehr von Kohlenhydraten vermindert werden. Vor allem der Weizen hat durch ständige Überzüchtung heute bis zu 40 mal mehr Gluten als der Weizen, den unsere Vorfahren vor 40, 50 Jahren verzehrten. Degenerative Erkrankungen des Körpers und auch des Gehirns beruhen auf Entzündungsprozessen, die vor allem durch den zu hohen Verzehr von Kohlenhydraten, der damit verbundenen ständigen Überlastung der Bauchspeicheldrüse und hohen Blutzuckerspiegeln, verursacht werden. Dieser Zusammenhang wird sehr drastisch durch die Tatsache, dass Diabetiker doppelt so häufig an Alzheimer erkranken wie Nichtdiabetiker, bestätigt.
Fettreiche Ernährung
Das Gehirn ist eines der fettreichsten Organe des menschlichen Körpers und kann ohne Zufuhr von Fett nicht gesund bleiben. Ein Fünftel der Gehirnmasse besteht aus Cholesterin, es ist der Hauptbrennstoff der neuronalen Gehirnzellen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen auch, dass die Einnahme von Statinen (cholesterinsenkende Medikamente) unter Umständen die Gehirnfunktion beeinträchtigen und das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen (S. 48, Perlmutter „Dumm wie Brot“). Auch die Warnung vor dem zu hohen Verzehr von Eiern ist inzwischen medizinisch nicht mehr aufrecht zu halten. 75 bis 80% des Blutcholesterins stammt aus dem Körper selbst und nicht aus der Ernährung.
Welche Fette bzw. Fettsäuren sind für den Menschen lebensnotwendig?
Es sind dies die sogenannten essentiellen Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst herstellen und sie müssen daher mit der Nahrung zugeführt werden.
Welche essentiellen Fettsäuren gibt es ?
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Alpha Linolensäure – sie gehört zu den Omega 3 Fettsäuren. Ausgezeichnete Quelle: Leinöl
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Linolensäure – sie gehört zu den Omega 6 Fettsäuren. Ausgezeichnete Quelle: Sonnenblumenöl
Aus der Alpha Linolensäure wird im Körper EPA ( Eicosapentänacid ) und DHA ( Docosahexäricacid) gebildet.
Aus der Linolensäure wird im Körper GLA ( Gamma Linolenicacid ) und AA ( Arachidonicacid ) gebildet.
Diese Ableitungen der essentiellen Fettsäuren werden vom Körper in dem Ausmass gebildet wie er sie gerade benötigt.
Es ist nicht notwendig Ableitungen der Omega3 und 6 Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. Im Gegenteil: Ein zu viel an abgeleiteten Fettsäuren ist schädlich. ( British Journal of Nutrition 2003 )
1 Teil hochwertiges kalt gepresstes Leinöl und 3 Teile Sonnenblumenöl sind für die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren ideal.
Abnehmen mit Omega 6 Fettsäuren:
Der deutsche Ernährungsmediziner Dr. H. Kasper stellte fest, dass eine Ernährung mit reichlich Omega 6 Fettsäuren unabhängig von der Kalorienmenge zu einem Gewichtsverlust führt. Ersetzt man die Fettzufuhr durch Kohlenhydrate wird der Gewichtsverlust gestoppt.
Weitere Feststellungen zu den Fettsäuren:
Der britisch kanadische Arzt und Omega 6 Fettsäurenspezialist Dr. D.F. Horrobin stellte fest, dass die Omega 6 Fettsäuren wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften bei der Herz- Kreislaufvorsorge eine wichtigere Rolle spielen als die Omega 3 Fettsäuren.
Welche Fette sollen zum Braten, Dünsten und Backen verwendet werden?
Mit Ausnahme von Kokosöl sollen dafür keinesfalls pflanzliche Fette verwendet werden. Bei der Erhitzung dieser Fette werden viele freie Radikale frei und diese können im Körper sehr negative Auswirkungen entfalten.
Ich verwende zum Erhitzen ausschließlich Butterschmalz, da ich den starken Eigengeschmack von Kokosöl nicht so gerne habe. Damit knüpfe ich auch an die ayurvedische Ernährungslehre an, denn das dort verwendete Ghee ist ja ebenfalls Butterschmalz.
Empfohlene Literatur:
Der Grossteil der Ausführungen zu den Fetten ist dem Buch des polnischen Medizinjournalisten Jerzy Zieba „Verborgene Therapien: Was dir der Arzt nicht sagt“ entnommen. Neben den Fetten beschäftigt sich der Autor in diesem sehr lesenswerten Buch auch noch mit dem Vitamin C und dem Spurenelement Jod.
Körperliche Bewegung
Ein weiterer ganz wichtiger Baustein für Gehirngesundheit ist genügend körperliche Bewegung. Ein paar mal pro Woche sollte der Körper ca. 45 Minuten etwas intensiver bewegt werden. Besonders Ausdauersportarten, wie flottes Spazieren, Laufen, Radfahren oder Schwimmen sind sehr zu empfehlen. Man hat herausgefunden, dass durch körperliches Training mehr neue Gehirnzellen gebildet werden können, als zum Beispiel durch das Erlernen einer neuen Sprache. Aber auch geistige Beschäftigung ist zur Einbindung neuer Gehirnzellen in bestehende neuronale Netzwerke erforderlich und hilfreich.
Durch genügend Bewegung und eine kohlenhydratarme Ernährung wird sich auch das Körpergewicht auf ein gesundes Niveau (BMI unter 25) einpendeln, was ebenfalls der Gesundheit des Gehirns sehr zu gute kommt. Man hat zum Beispiel festgestellt, dass je höher der Bauchumfang ist, umso kleiner das Erinnerungszentrum im Gehirn ist.
Weitere Fitmacher für unser Gehirn
Kurkuma
Dieses Gewürz ist Hauptbestandteil von Currymischungen. Es ist stark entzündungshemmend und hat eine hohe antioxydative Wirkung. Es wurde festgestellt, dass Menschen, die viel mit Curry würzen eine deutlich bessere kognitive Leistung aufweisen als Menschen, die kein Curry verwenden.
Vitamin D
Tier- und Laborversuche haben ergeben, dass Vitamin D die Nervenzellen vor freien Radikalen schützt und die Entzündungsbereitschaft reduziert. Bei genügend Sonnenlicht kann es der Körper selbst produzieren. In der westlichen Welt leiden ca. 70 % der Menschen unter einem Vit. D Mangel. Es kann sehr gut durch verschiedene Präparate substituiert werden.
Darmbakterien
Ein gesunder Darm ist Voraussetzung für eine funktionierende Immunabwehr. Wer Probleme mit der Verdauung hat, sollte daher seine Darmflora durch die Einnahme von Mikroorganismen (Nahrungsergänzungsmittel) stärken.
Rotwein
Bei dem von mir bereits erwähnten Kongress der Ganzheitsmediziener waren sich alle Referenten einig, dass ein tägliches Glas Rotwein vor allem wegen der darin enthaltenen Bioflavonoide für die Gesundheit sehr zuträglich ist.
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